„ULRIKE THEUSNER – THE BEST OF ALL POSSIBLE WORLDS“ EINZELAUSSTELLUNG IN DER ACC – GALERIE WEIMAR 20. MAI BIS 04. AUGUST 2017 TEIL I

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„Exodus“ aus: Welcome to Paradise, 2016, Mischtechnik, 15 x 10 cm


Am 20. Mai eröffnete meine Einzelausstellung „THE BEST OF ALL POSSIBLE WORLDS“ in der ACC Galerie Weimar. Das gewählte Thema der Ausstellung umreißt die uns allen bekannte Tatsache, dass wir keine andere Welt zur Verfügung haben, in der wir leben können und dass wir es sind, die sie maßgeblich mitgestalten, indem wir in eine mehr oder weniger bewusste Beziehung zu ihr treten. – Dabei sind wir Menschen ein Teil dieser Welt. In unserem Verhalten und Handeln setzen wir uns ständig mit dem ‚Jetzt‘ und seinen Möglichkeiten auseinander, wobei sich letztlich alles um die Frage dreht: Wie können wir glücklich miteinander leben?

Im Wesentlichen ist die Ausstellung in drei Abschnitte eingeteilt, die sich berühren, ausgehend von der Beschreibung des Jetzt-Zustandes über Zukunft-Visionen zu einer Aussicht des Möglichen.

 

The Triumph of Lady Death, 2014, Tusche auf Papier, 50 x 44 cm

 

1 Abbild


Der erste Teil thematisiert die Auseinandersetzung mit dem Jetzt / der Realität und seinen Möglichkeiten, die verpasst werden trotz einer Fülle an Optionen.
Ein Raum voller Skizzen, Pastellzeichnungen und Skizzenbücher zeigt einen kleinen Teil aus der Fülle jener Optionen, die bereits „infiziert“ sind von entfremdenden Wertvorstellungen (Bleistiftzeichnungen aus der Serie „Weird Feelings“).

 

„Der Kampf des Guten mit dem Bösen“ aus: Weird Feelings, 2011, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm

 

„Und mitten rein ins bunte Getümmel des Lebens“ aus: Weird Feelings, 2011, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm

 

„How to rule the World“ aus: Weird Feelings, 2011, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm

 

Es wird das Abbild einer Gegenwart gezeigt, in der eine Orientierungslosigkeit zu einer Scheinwelt führt, die verworrene Sehnsüchte generiert und Bedürfnisse manipuliert. (Tuschezeichnungen aus den Serien „Gasping Society“ und „New York Diaries“).

 

The Future is bright for you, 2014, Tusche auf Karton, 216 x 106 cm


2 Visionen und Trugbilder


Der Wille, die Lebenssituation zu ändern, bringt zunehmend dystopische Zukunftsvisionen hervor, weil echte Alternativen ungenutzt bleiben.
Das Jagdstilleben „The Future is Bright For You“ zeigt als Übergangbild auf die Folgen dieser Neuorientierung mit den Installationen „Towers“, „Die Siedlung“, „The City“, „Mirkokosmos“ und den Holzschnitte „Tryptamine Palace“ aus der Serie „The Promised Land“.

 

Towers, 2013/17, Foto: Claus Bach

 

Installationsansicht “ Siedlung“ und „Mikrokosmos“ Foto: Claus Bach

 

Installationsansicht Siedlung, 2017

 

Installationsansicht „The City I“, 2017, Foto: Claus Bach

 

„The Last One“ aus: Mirkokosmos, Installation in der Streichholzschachtel, 2017, Foto: Claus Bach

 

„Europa“ aus: Mikrokosmos, Installation in der Streichholzschachtel, 2017, Foto: Claus Bach


Die großen Tuschezeichnungen „The Land of Plenty“ (insgesamt 300 x 780 cm) fassen diese Trugbilder zusammen mit dem Ergebnis, dass es in der Welt des Überflusses keine paradiesischen Zustände gibt, ohne sich wechselseitig zu bemühen.

 

Die Parade, 2015, ACC Poster

 

3 Aussichten
Das Übergangsbild „Die Parade“ gibt einen Ausblick auf die Folgen einer dystopischen Zukunftsvision, wenn sie von Massen verfolgt wird und Gefahr läuft, im Fanatismus zu enden. Unser Potential kann nur im Hier und Jetzt umgesetzt werden, wir haben nur dieses eine Leben in dieser einen Welt. Bedenken wir, wie schnell sich eine anfänglich positive Entwicklung in ihr Gegenteil verkehren kann, da jedes Streben auch eine zerstörerische Seite in sich trägt, wird es existentiell, miteinander zu kommunizieren.

 

EDEN, Installation, 2017, Foto: Claus Bach

 

BEYOND SCIENCE, Installation, 2017, Foto: Claus Bach

 

Diese Kommunikation findet hier praktisch ihren Raum in einer „Bar“, in die der Besucher am Ende der Ausstellung gelangt. Aus dem Nebenraum mit den Installationen „Eden“ und „Beyond Science“ hört er die Worte vom „Traum eines lächerlichen Menschen“  ( F.M. Dostojewski, Audioinstallation, gelesen von Alexander Scheer).

 

Kaminplatz im Barraum, Installation, 2017

 

Häppchen, 2017, Detail Bar

 

Die Bar wurde während der Eröffnung in Betrieb genommen, Installation, 2017


Die Bilderreihe „Sanatorium“ deutet dahin, dass ein heilsamer Weg möglich ist, wo Menschen sich um Menschen sorgen.

Mit Kinderzeichnungen und den sowohl bekanntesten als auch geheimnisvollsten Zahlen (für den goldenen Schnitt Phi: Φ und die Kreiszahl Pi: π) endet der Rundgang.

 

Pi und Phi, Installation, 2017


 

Weitere Installationsansichten folgen.

Die Ausstellung „The best of All Possible Worlds“ läuft noch bis zum 4. August. Sie ist gefördert von der  Thüringer Staatskanzlei – Abteilung Kultur und Kunst, der Stadt Weimar, der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land und dem Förderkreis der ACC Galerie Weimar. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

 

Links:

Wolfgang Hirsch (TLZ)  „Ein Mini-Trump in der Schachtel und bunte Bestien an der Wand“

Katalog „THE BEST OF ALL POSSIBLE WORLDS“ 

ACC Galerie Weimar „Ulrike Theusner – The Best of all possible Worlds“

Ausstellungsinformation Faltblatt ACC Galerie Mai 2017