„ULRIKE THEUSNER – THE BEST OF ALL POSSIBLE WORLDS“ AUSSTELLUNG IN DER ACC GALERIE WEIMAR 20. MAI BIS 04. AUGUST 2017 TEIL II

Nach einem ersten Einblick in meinem Blog vom 22. Mai folgen nun weitere Fotos von meiner Ausstellung  „THE BEST OF ALL POSSIBLE WORLDS“  in der ACC Galerie Weimar:

 

1-foto-clausbach-theusner-acc

Die ACC Galerie in Weimar gibt es seit 1988. Neben zahlreichen Gruppen-und Einzelausstellungen (u.a. Cindy Sherman, Paul Klee, Pierre et Gilles) bietet das „Autonome Culture Center“ Künstlern im internationalen Studio Programm die Möglichkeit zum Arbeitssaufenthalt in Weimar.

 

 

Das Eingangsbild ist ein Wanddruck der Arbeit „Exodus“ aus der Serie „Welcome to Paradise“(2016)

 

Der Skizzenraum eröffnet das erste Thema der Ausstellung: „ABBILD“.

 

Neben Skizzenbüchern aus den Jahren 2011-2013 …

 

… sind Pastelle aus der Serie „Nitro Circus“ (2011) zu sehen.

 

Bleistiftzeichnungen aus der Serie „Weird Feelings“ (2010 – 2013).

 

Details aus „Weird Feelings“.

 

 

Im zweiten Raum sind Tuschezeichnungen aus der Serie „Gasping Society“ (2015/16) und das Triptychon „The arduous Crossing to Miami Beach“ (2015/16) zu sehen.

 

Die Tuschezeichnungen aus der Serie »Gasping Society« spiegeln eine Gegenwart der Orientierungslosigkeit, deren verworrene Sehnsüchte zu einer Scheinwelt führen. Der Verlust von Werten, der Wandel von Gerechtigkeit in Selbstgerechtigkeit und die Verlorenheit von Menschen in einem komplexen System sind als Folgen gestörter Beziehungen das zentrale Thema.

 

„Bank City“ und „Arielle“ aus der Serie „Gasping Society“

 

„The arduous crossing to Miami Beach“ (2015/16) – das Gleichnis des steuerlosen Getriebenseins als Allegorie des Schicksals wird immer wieder von Künstlern aufgegriffen, wie von Théodore Géricault »Le Radeau de la Méduse«, von dem dieses Bild inspiriert ist.

 

Die kleine Tür führt zu der Installation „City II / Ventura Drive“ (2017).

 

»The City II« ist der Miniatur–Entwurf einer Traumstadt, die aus der Ferne verführerisch leuchtet. Beim näheren Hinsehen zeigen sich Rasierklingen, Reißzwecken und Nadeln – ein chaotisches System, lebensfeindlich, unterkühlt, sich selbst vervielfachend.

 

 

„Being pride, which leads the mind to soar to far, till our weakness shows us what we are. –  Mit Stolz, wir segeln los bei vollem Wind, bis unsre eigne Schwäch uns dartut, was wir sind.“ Byrons Zitat leitet über zum nächsten Raum.

 

Von links nach rechts: „Der Zufall“, „Wanderer“, „The Kiss“, „Brooklyn Spring“ aus „New York Diaries“.

 

Dort werden zwölf Tuschezeichnungen aus der Serie „The New York Diaries“ (2013) gezeigt,

 

rechts: „The Projects“ und „Dogpark“ aus „New York Diaries“,

 

gefolgt von großformatigen Tuschezeichnungen aus der Serie „Tent Cities“ (2014)

 

„The Living Room“ aus „Tent Cities“.

 

Holzschnitte aus der Serie „Tryptamine Palace“ (2016/17) bilden …

 

… zusammen mit der Tuschezeichnung „The Future is bright for you“ (2014) den Übergang zum zweiten Teil der Aussstellung: „VISION“.

 

Die Installation „Towers“ (2013/17) besteht aus zusammengesetzten Strukturelementen, die jeden Moment zusammenstürzen könnten. Übereinander gestapelt und miteinander verwoben ergeben sie eine Konstruktion, die scheinbar ohne Planung, willkürlich, chaotisch wie eine zufällig gewachsene, fragile Struktur wirken – ein Sinnbild für das Scheitern menschlicher Omnipotenzgedanken und den Moment kurz vor dem Rückfall ins Chaos.

 

Installationen „Die Siedlung“ (2017) und „Mikrokosmos“ (2017).

 

Von der raumfüllenden Installation „The City I“ (2017) …

 

… zur Installation in der Streichholzschachtel: „Trip“ aus der Serie „Mikrokosmos“ (2017).

 

Die wandfüllenden Tuschezeichnungen „Land of Plenty“ (2014/16) sind in gewisserweise das Zentrum der Ausstellung, die mit ihrem Thema die uns allen bekannte Tatsache berührt, dass wir keine andere Welt zur Verfügung haben, in der wir leben können und dass wir es sind, die sie maßgeblich mitgestalten, indem wir in eine mehr oder weniger bewusste Beziehung zu ihr treten.

 

Auf der Suche nach einem Ort sorglosen Glücks in einem Land des Überflusses wird der Betrachter in die kindliche welt des märchenhaften Glaubens geführt, die nur verlassen kann, wer zu denken beginnt und bereit wäre, sich selbst und sein Tun zu befragen, um zu lernen und sich zu entwickeln.

 

Mit der Mini- Installation „Der Neue Mensch“ (2017) beginnt der dritte Teil der Ausstellung: „AUSSICHT“

 

 

Neben kleinen Formaten („Broken Hearts Club“, 2015)…

 

… bildert das Triptychon „Die Parade“ (2015/16) eine dystopische Zukunftsvision, die Gefahr läuft, im Fanatismus zu enden.

 

Die eigens für die Ausstellung entstandene Bar bietet einen Raum zur Kommunikation.

 

Abgesang (2017)

 

Am digitalen Kaminfeuer ist der Besucher eingeladen, Platz zu nehmen und neben zahlreichen Collagen und Objekten …

 

… auch etliche Mini- Installationen zu entdecken. Hier zu sehen: “ Fütterung“ (2016) und „Saat“ (2017)

 

„Spiel“ (2017)

 

Auf dem Tresen kann sich jeder verewigen.

 

Im angrenzenden Raum sind die Installationen „Eden“ (2017) und „Beyond Science“ (2016/17) zu sehen. Dabei hört man auszugesweise das Audiostück „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ von F.M. Dostojewski, das Alexander Scheer (Volksbühne Berlin) anlässlich der Ausstellung eingelesen hat.

 

„Eden“, Detail

 

„Beyond Science“, Detail

Die kolorierten Arbeiten aus »Welcome to Paradise« (2016) und „Das Sanatorium“ (2016/17) lassen reale Orte zur nostalgisch verklärten Fiktion werden und deuten dahin, dass ein heilsamer Weg möglich ist, wo Menschen sich um Menschen sorgen. Hier: „Die Errungenschaften des Sozialismus“ (2017)

 

Vesteckt in einem kleinen Raum findet der aufmerksame Besucher meine Kinderzeichnungen aus den Jahren 1986 – 1991.

 

Zum Schluß lassen die unendlichen Naturkonstanten PI und PHI in einem langen Gang eine multiversale Ordnung erahnen.

 

 

Doch das war es noch nicht:

am Donnerstag, den 1. Juni 2017, wird um 20 Uhr in den neuen Räumen der ACC Galerie in der zweiten Etage meine Kabinett- Ausstellung „Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben – Ulrike Theusner zu J.W.v. Goethe“ eröffnet. Mehr dazu gibt es bald.

© alle Fotos: Claus Bach, 2017

 

Links:

Dostojewski „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ gelesen von Alexander Scheer (Audio)

Sound zur Installation „Towers“ (Audio)

Ausstellungsteaser von Christian Seeling

Ausstellungsinformation Faltblatt ACC Galerie Juni 2017 

Wolfgang Hirsch (TLZ)  „Ein Mini-Trump in der Schachtel und bunte Bestien an der Wand“

Katalog „THE BEST OF ALL POSSIBLE WORLDS“ 

ACC Galerie Weimar „Ulrike Theusner – The Best of all possible Worlds“