DIE KUNST IST LANG UND KURZ IST UNSER LEBEN – Ulrike Theusner zu J. W. v. Goethe IM ACC Weimar
Bis zum 4. August 2017 läuft meine Druckgrafik-Ausstellung „Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben“ in den neu eröffneten Ausstellungsräumen der ACC Galerie Weimar.
Die bereits vor 2500 Jahre im „Corpus Hippocraticum” festgeschriebenen Worte „Ars longa, vita brevis – die Kunst ist lang, das Leben kurz“ finden sich im Werk von Goethe mehrmals wieder. So beginnt der Lehrbrief des Wilhelm Meister: „Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig. Handeln ist leicht, Denken schwer; nach dem Gedanken handeln unbequem.”
Das für die Ausstellung gewählte Motto und der Bezug auf Goethe sind mit Blick auf seine noch heute gültigen Aussagen zum Kunstschaffen ausgewählt. Dafür richtete die ACC- Galerie zwei Räume her, die sich über der ersten Wohnung Goethes in Weimar im Jahr 1776 befinden.
An seinem Lebensende hatte Goethe nicht nur ein großartiges Werk hinterlassen, sondern auch eine Sammlung von über 9000 Druckgrafiken. Diese unvorstellbare Hingabe und Leidenschaft Goethes respektvoll würdigend, sind in der Ausstellung der ACC- Galerie ausschließlich Radierungen zu sehen.
Die Arbeiten und die sowohl visuell als auch audiogen präsentierten Goethe-Worte wirken aufeinander und nehmen Bezug auf das vorherrschende Kunstverständnis damals wie heute. Gleichzeitig erschließt sich das eigentliche Wesen der Kunst als eine Lebensnotwendigkeit. Gezeigt werden 43 Radierungen aus den Jahren 2009 bis 2016.
Neben Einzelblättern aus den druckgrafischen Serien „Land of Plenty“ und „The Gasping Society“, wird die von William Hogarth inspirierte Serie „A Rakes Progress – Der Werdegang eines Wüstlings“ als kolorierte Radierung gezeigt. Die Kaltnadelradierungen aus der Serie „Hey! The tragic Life of desperate Artbitches“ thematisieren die Etablierungsversuche junger Künstler an einem Kunstmarkt, der ihre Existenz eher bedroht als sichert.
In gewisser Weise schließen sich die Arbeiten in ihren Aussagen an das Thema meiner zeitgleich stattfindenden Ausstellung „The best of all possible worlds“ an, indem sie auf komplexe Probleme der Zeit verweisen und das Bemühen der Menschen um Lösungen.
Eine anlässlich der Korrespondenzausstellung erscheinende Broschur bringt die Arbeiten mit den Goethe-Texten zusammen und ist an der Kasse der ACC Galerie Weimar erhältlich und kann beim Jalara Verlag bestellt werden.
Links:
- Broschur zur Ausstellung im Jalara Verlag
- Blog zur Ausstellung „The Best of all possible Worlds“ Teil I
- Blog zur Ausstellung „The Best of all possible Worlds“ Teil II
- ACC Galerie Weimar
- MDR Kultur Empfehlungen
- Jalara Verlag
© Fotos: 2017 Claus Bach, ACC Galerie
Anonymous
Aug 31, 2017 @ 16:30:37
Tolle Ausstellung!