Rückblick Spinnerei Rundgang Leipzig im April 2018
Alle Jahre wieder lockt die Spinnerei zum „Großen Frühjahrsrundgang“ der Galerien nach Leipzig.
Mein Rundgang beginnt bei Galerie Archiv Massiv, die Künstler der Spinnerei repräsentiert, diesmal Anica Keer mit ihrer Ausstellung „Plex“.
Der hintere Teil der Galerie beleuchtet die Arbeit, die man als Besucher nicht sieht: den Aufbau einer Ausstellung – „To build an exhibition“, Fotografie von Walther Le Kon. Da entdecke ich auch ein Foto des Kurators und Begründers der ACC Galerie Weimar und Mitbegründer der Halle14 Leipzig wieder, den engagiertsten Ausstellungsmacher, der mir je untergekommen ist: Frank Motz während eines Ausstellungsaufbaus.
In den Räumen der ASPN Galerie befindet sich seit kurzem Galerie Tobias Nähring. Dort fällt mir eine Arbeit von Nadira Husain auf.
Lohnenswert ist ein Besuch bei LIA, dem „Leipzig International Art Programme“, einem dreimonatigem Residenz-Programm für internationale Künstler. Hier entdecke ich Margo Greb aus New York während einer Performance.
Weiter gehts zur Galerie Dukan, mit der ich 2016 großformatige Zeichnungen aus der Serie „Land of Plenty“ zeigte.
Bis zum 9. Juni läuft dort die Ausstellung „Construct“ von Duncan Whylie.
Aufmarsch der Zigaretten in der Halle14. „Requiem for a failed State“ – in der Ausstellung, die bis zum 5. August zu sehen ist, setzen sich junge KünstlerInnen mit der Wende 1989 und der darauffolgenden „Dekade der Orientierungslosigkeit“ auseinander und reflektieren die Geschichte eines „verschwundenen Staates“, den sie selber kaum erlebt haben.
Im „Laden für Nichts“ ist eine raumfüllende Installation von Stefan Vogel & Lawrence Power zu sehen.
Dort begegne ich gleich einer ganzen Gruppe netter Menschen.
Bei Galerie Jochen Hempel gibt es bis zum 25.Juni saftige Malerei von Erik Schmidt zu sehen.
Bevor ich noch weitere Galerien anschaue, werfe ich einen Blick in die neue Bar im Trafohäuschen, mitten auf dem Spinnereigelände. Fotos machen ist dort übrigens streng verboten.
Eines meiner Favoriten des diesjährigen Frühlings-Rundgangs ist ein Gemälde von Bernhard Martin bei Galerie Choi und Lager, die sich in der Werkschau-Halle präsentiert.
Nach der Performance eines ambitionierten Künstlers auf dem Spinnereigelände verabschiede ich mich aus dem Leipziger Westen…
…um mir noch die Ausstellung „Netzkünstlerinnen 2.0“ im Museum der Bildenden Künste anzusehen.
„Netzkünstlerinnen 2.0 arbeiten mit den Möglichkeiten und Einschränkungen der Sozialen Medien. Sie hinterfragen Schönheitsideale und weibliche Rollenklischees, die über die Aufmerksamkeitsökonomie der Sozialen Medien zum Maßstab geworden sind.“ (Quelle Pressetext)
Besonders beeindruckend fand ich das Video „American Reflexxx“ (2013) von Alli Coates und Signe Pierce, in dem die Performance Künstlerin Pierce als maskiertes Trans-Gender Individuum anzügliche Posen in Myrtle Beach, einem Ort im Süden der USA, macht und dabei ständig vom Mob beleidigt und sogar attackiert wird.
Am Bahnhof Leipzig herrscht romantische Frühlingstimmung…
…und ich freue mich auf meinen nächsten Besuch in Leipzig.