DIE KUNST IST LANG UND KURZ IST UNSER LEBEN – Ulrike Theusner zu J. W. v. Goethe IM ACC Weimar

 

 

Bis zum 4. August 2017 läuft meine Druckgrafik-Ausstellung „Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben“ in den neu eröffneten Ausstellungsräumen der ACC Galerie Weimar.

 

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Treppenaufgang zur Grafik-Ausstellung im 2. OG des ACC

 

„Utopia“, 2011, Zuckertusche-Radierung als Papierdruck

 

Die bereits vor 2500 Jahre im „Corpus Hippocraticum” festgeschriebenen Worte „Ars longa, vita brevis – die Kunst ist lang, das Leben kurz“ finden sich im Werk von Goethe mehrmals wieder. So beginnt der Lehrbrief des Wilhelm Meister: „Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig. Handeln ist leicht, Denken schwer; nach dem Gedanken handeln unbequem.”

 

Raumansicht 1. Zimmer

 

 

Ätzradierungen aus „A Rake´s Progress“ , 2013-16

 

Raumansicht 1. Zimmer

 

Das für die Ausstellung gewählte Motto und der Bezug auf Goethe sind mit Blick auf seine noch heute gültigen Aussagen zum Kunstschaffen ausgewählt. Dafür richtete die ACC- Galerie zwei Räume her, die sich über der ersten Wohnung Goethes in Weimar im Jahr 1776 befinden.
An seinem Lebensende hatte Goethe nicht nur ein großartiges Werk hinterlassen, sondern auch eine Sammlung von über 9000 Druckgrafiken. Diese unvorstellbare Hingabe und Leidenschaft Goethes respektvoll würdigend, sind in der Ausstellung der ACC- Galerie ausschließlich Radierungen zu sehen.

 

Kolorierte Radierungen aus den Jahren 2013 – 2016

 

Kaltnadel-Radierungen aus „Nitro Circus“, 2011

 

Die Arbeiten und die sowohl visuell als auch audiogen präsentierten Goethe-Worte wirken aufeinander und nehmen Bezug auf das vorherrschende Kunstverständnis damals wie heute. Gleichzeitig erschließt sich das eigentliche Wesen der Kunst als eine Lebensnotwendigkeit. Gezeigt werden 43 Radierungen aus den Jahren 2009 bis 2016.

 

Radierungen aus „Gasping Society“, 2016

 

Final Glamour, Ätzradierung, 2009

 

„Romantisches Intermezzo“ und „Broken Doll“ aus der Kaltnadelserie „Gasping Society“, 2016

 

Raumansicht 2.Zimmer mit Arbeiten aus „Gasping Society“

 

Neben Einzelblättern aus den druckgrafischen Serien „Land of Plenty“ und „The Gasping Society“, wird die von William Hogarth inspirierte Serie „A Rakes Progress – Der Werdegang eines Wüstlings“ als kolorierte Radierung gezeigt. Die Kaltnadelradierungen aus der Serie „Hey! The tragic Life of desperate Artbitches“ thematisieren die Etablierungsversuche junger Künstler an einem Kunstmarkt, der ihre Existenz eher bedroht als sichert.

 

Serie aus Kaltnadelradierungen „Hey! The tragic Life of desperate Artbitches“, 2016

 

In gewisser Weise schließen sich die Arbeiten in ihren Aussagen an das Thema  meiner zeitgleich stattfindenden Ausstellung  „The best of all possible worlds“ an, indem sie auf komplexe Probleme der Zeit verweisen und das Bemühen der Menschen um Lösungen.

 

Raumansicht 2. Zimmer mit Arbeiten aus „Gasping Society“, 2016

 

Kaltnadelradierungen aus „Gasping Society“ 2016, Vitrine: „Final Glamour“, 2009

 

Radierungen aus den Jahren 2009 – 2011

 

„Ritus“, Zuckertusche-Radierung, 2011

 

Eine anlässlich der Korrespondenzausstellung erscheinende Broschur bringt die Arbeiten mit den Goethe-Texten zusammen und ist an der Kasse der ACC Galerie Weimar erhältlich und kann beim Jalara Verlag bestellt werden.

 

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© Fotos: 2017 Claus Bach, ACC Galerie